Am gestrigen Sonntag reiste unsere 2. Männermannschaft binnen weniger Wochen erneut nach Weitenhagen, um die nächste Hürde im Viertelfinale des Kreispokal Vorpommern-Greifswald zu nehmen. Der 0:2-Auswärtssieg vom 9. Spieltag war keineswegs ein Fingerzeig auf den Ausgang des trüben Pokalnachmittages. Das Trainerduo Hoppe/Peters konnte zwar im Gegensatz zum VFC-Spiel wieder auf die Stammelf zurückgreifen, musste jedoch kurzfristig den Ausfall des grippegeschwächten Abwehrspieler Bartosz Szyszko kompensieren. Ebenso musste im defensiven Mittelfeld der verletzte Hardy Brandt ersetzt werden. Das Team wurde also geringfügig umgestellt. Oldie Marko Schmidt übernahm wie schon in der 1. Pokalrunde gegen Ückeritz den Part als Libero.

Weitenhagen startete gut in die Partie und war von Anfang an die bessere Mannschaft. Abstimmungsprobleme in der Defensive spielten dem Gegner in die Karten. Die ersten guten Chancen ließen nicht lange auf sich warten. Teilweise wurden hochkarätige Möglichkeiten liegen gelassen. Unser Keeper Heblewski lenkte einen Kopfball aus Nahdistanz noch gerade so an den Pfosten. Weitenhagen hätte in dieser Spielphase den Sack schon zumachen können. Erneut offenbarten unsere Jungs eklatante Schwächen bei Standards. So war es ein wuchtiger Kopfball nach einer Ecke, der in der 35. Minute den VSG verdient in Führung brachte.

Auf einmal erinnerten sich unsere Jungs vom PFV dann doch an ihre fußballerischen Qualitäten. Ein schönes Zusammenspiel zwischen Block und Sy auf der linken Seite führte zu einer flachen Hereingabe in den Strafraum. Kapitän Dinse zog direkt ab und egalisierte somit die Führung nur wenige Momente später (37.). Mit einem aus unserer Sicht schmeichelhaften 1:1 ging es in die Kabinen. In der Halbzeitpause stellten die Trainer das Team um und forderten mehr Kombinationen über die Flügel.

Nach dem Seitenwechsel kam die Landesliga-Reserve besser ins Spiel. Gute Angriffe durch sehenswerte Staffetten zeigten den Zuschauern, warum wir in der Tabelle vor dem VSG Weitenhagen stehen. Sandro Zimmermann taucht plötzlich alleine vor dem Torwart auf und hat die 1:2-Führung auf dem Fuß. Anstatt clever einzuschieben, hämmert er die Kugel kläglich am Tor vorbei.

Mitte der 2. Halbzeit macht sich die Elf selbst das Leben schwer. Ein scharf getretener Freistoß aus dem Halbfeld kann nicht geklärt werden. Der herausgeeilte Heblewski kommt ebenfalls zu spät und kann den Weitenhagener Spieler nicht mehr an der Weiterleitung des Spielgerätes per Kopf hindern – 2:1! (66.)

Die dramatische Schlussviertelstunde hatte es nun in sich. Es entwickelte sich ein offener Fight mit allem, was ein Pokalspiel so in sich hat. Der PFV nahm das Heft in die Hand und erspielte sich Torchancen. Kapitän Dinse zieht aus 10 Metern humorlos mit der Pieke ab und gleicht zum 2:2 aus (85.). Ein nicht unhaltbarer Ball, den der Keeper an guten Tagen wohl pariert hätte.

Der inzwischen eingewechselte Kevin Ullrich brachte sich gut ins Spiel ein und hatte in der 90. Minute einen Geistesblitz. Unser Laufwunder Stefan Block erkämpfte sich kurz zuvor in einer Energieleistung auf dem rechten Flügel den Ball und hebelte zusammen mit Ullrich die komplette Abwer aus – und wie! Ullrich lupfte den Ball nach Pass von Block in unnachahmlicher Manier über den gesamten Defensivverbund. Block stand nun alleine vor dem VSG-Tor und erzielte das viel umjubelte 2:3. Was für ein Gefühl. Die Jungs konnten nicht mehr aufhören zu feiern und bildeten einen menschlichen Wollknäuel. In der Mitte den unter Atemnot leidenden Stefan Block, der vom Team regelrecht zerquetscht wurde. In dieser Situation war sein absoluter Wille erkennbar, das Tor zu machen. Keiner konnte ihn aufhalten.

Schiedsrichter Naumann zeigte die dreiminütige Nachspielzeit an. Nochmal volle Konzentration. Weitenhagen warf natürlich alles nach vorn. Wir beschränkten uns lediglich darauf, den Ball vom Strafraum fernzuhalten. Zimmermann kann einen Befreiungsschlag per Kopf auf Block weiterleiten, der nochmals einnetzte und somit für den 2:4 Pokalerfolg sorgte.

Alles in Allem hätten wir uns über eine Niederlage nicht beschweren können. Aber wenn man vorne die Tore nicht macht, wird man hinten nun mal eiskalt bestraft. Unsere Jungs haben Moral bewiesen und sich niemals aufgegeben. Eine gute zweite Halbzeit ist der Grund, warum wir verdientermaßen den Platz als Sieger verlassen haben. Wir sind gespannt, gegen wen wir das Halbfinale bestreiten müssen. Nun können wir uns aber erstmal auf unsere letzten drei Punktspiele im Kalenderjahr 2014 konzentrieren. Als nächstes steht das langersehnte Stadtderby gegen Pommern Pasewalk an (30. November, 13 Uhr). Die Spieler sind heiß und werden alles daran setzen, 3 Punkte einzufahren.

 

Aufstellung PFV II:

1 Heblewski – 2 Wiese, 11 Schmidt, 18 Stähr – 14 Vendt, 6 Block, 16 Dinse (C), 19 Ociepa, 4 Sy, 12 Zimmermann, 8 Fengler (75. Ullrich)

Tore:

1:0 VSG Weitenhagen (35.)
1:1 A. Dinse (37.)
2:1 VSG Weitenhagen (66.)
2:2 A. Dinse (85.)
2:3 S. Block (90.)
2:4 S. Block (90. + 2)

gelbe Karten:

Keine auf Seiten der Pasewalker. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Weitenhagener unfair und bekamen 3 gelbe Karten u.a. wegen meckern und Ballwegschlagen

Schiedsrichter:
Karsten Naumann
Wilfried Kienel
Tom Krabbe