(DV) Am 13. Spieltag der Kreisoberliga Vorpommern waren unsere Jungs der „Zweiten“ im langersehnten Stadtderby zu Gast beim SV Pommern Pasewalk, deren Stadion nur 200 Meter von unserem entfernt ist. Nicht nur geographisch, sondern auch tabellarisch lagen wir und die Pommern dicht beieinander – an Bedeutung war dieses Prestigeduell also nicht zu übertreffen. Für den Sieger der Partie standen die Chancen gut, im oberen Tabellendrittel zu überwintern. Die Gastgeber hatten sich trotz Bodenfrost in den Nächten zuvor dazu entschieden, nicht auf den gemeinsamen Kunstrasenplatz auszuweichen. So pfiff Nico Schmidt das Spiel bei eisigen -2 °C auf steinhartem Boden an.

Die „Pommern“ starteten gut in die Partie, doch dann der Schock! Bereits in der 4. Spielminute knickte ihr Stürmer Marquez ohne Einwirkung des Gegners böse um und musste ausgewechselt werden. Unsere Mannschaft hatte in der Anfangsphase große Mühe in die Partie zu finden und zeigte vor allem in der Defensive ungewohnte Unsicherheiten. Die beste Chance für den Gastgeber war ein Distanzschuss, der an die Latte knallte. Dann generierte aber auch der Pasewalker FV II gute Chancen. Eine gute Flanke von Vendt konnte der frei stehende Sy leider nicht unter Kontrolle bringen. Wenige Minuten stand Sy dann aber mit dem Ball frei vorm Tor – erst wehrte der Torwart ab, dann konnte Fengler im Nachschuss zum 0:1 einschieben (21. Minute). Nur kurze Zeit später spielte Vendt einen Steilpass über die hoch stehende Pommern-Abwehr auf Marko Schmidt, der den Torwart ausspielte und so das 0:2 erzielte (25. Minute). Die Gastgeber hatten nach wie vor vielversprechende Offensivaktionen, die aber nicht zum Erfolg führten.

Kurzpassspiel war auf dem Untergrund praktisch nicht möglich und die Verletzungsgefahr groß. So musste in der 30. Minute Torschütze Fengler angeschlagen aus dem Spiel – auf Seiten der Pommern musste Gründel das Feld verlassen, auch er war böse umgeknickt. Das Spiel war bis dahin recht ausgeglichen, aber unsere Jungs wussten ihre Chancen zu nutzen. Erneut war es Schmidt, der nach unglücklicher Abwehr des Abwehrspielers das 0:3 erzielen konnte (37. Minute). Kurz vor der Pause dann noch eine brisante Aktion im Strafraum der Pommern: Stürmer Schmidt droht zu schießen, ein Verteidiger grätscht ihn von der Seite um – wer zuerst am Ball war, ist auch nach dem Spiel noch umstritten, der Schiedsrichter gab Elfmeter. Kapitän Andree Dinse trat an, verschoss, konnte dann aber den Abpraller des Torwarts unbedrängt ins Netz drücken (0:4, 45. Minute) – Halbzeit.

Für den SV Pommern Pasewalk lief bis dahin alles schief – 0:4 hinten und bereits drei Auswechslungen, denn auch der Verteidiger aus der Elfmeter-Situation konnte nicht weitermachen. Wir wünschen den Verletzten des Gastgebers auf diesem Weg eine baldige Genesung.

Anfang der zweiten Halbzeit hatte Matthias Sy eine hundertprozentige Chance auf dem Fuß, das Glück im Abschluss blieb ihm aber an diesem Tag verwehrt. In der Folge versuchte der Gastgeber alles, um noch einmal Druck aufzubauen. Dies gelang anfangs recht gut, denn in der 49. Minute konnte Böttcher mit einem Sonntagsschuss volley aus 18 Metern zum 1:4 verkürzen. Demzufolge waren die Pommern hochmotoviert und sahen das Spiel noch nicht entschieden – der Treffer sollte aber ein Ehrentreffer bleiben. Je länger das Spiel andauerte, desto leichter war es für unsere Jungs, weil Pommern nun extrem hoch stand und zum Kontern einlud. Nach mehreren hochkarätigen Möglichkeiten war es erneut Marko Schmidt, der an der Mittellinie startete und den Ball schließlich aus spitzem Winkel einschob (1:5, 76. Minute). In der Schlussminute setzte Kapitän Dinse letztlich zum Sprint an. Bedrängt vom Abwehrspieler konnte er von der Grundlinie den Ball flach auf Schmidt querlegen (1:6, 90. Minute), der mit vier Toren maßgeblich am Auswärtsdreier beteiligt war.

Trotz der Brisanz eines Stadtderbys war es ein sehr faires Spiel, das überraschend hoch ausfiel. Der Jubel der Gäste fiel trotzdem gemäßigt aus, auch wegen der hoffentlich nicht so schweren Verletzungen auf Seiten der Pommern. Der Pasewalker FV II konnte mit dem Dreier den Anschluss an die Aufstiegsplätze wiederherstellen (Platz 4, 23 Punkte), zumal die zweit- und drittplatzierten ihr spielfreies Wochenende noch vor sich haben. Am kommenden Sonntag (07.12. – 13 Uhr – Kunstrasenplatz) empfängt die Landesliga-Reserve des Pasewalker FV die zweite Mannschaft des HFC Greifswald 92.

Tore:

0:1 M. Fengler (8.)
0:2 M. Schmidt (25.)
0:3 M. Schmidt (37.)
0:4 A. Dinse (45.)
1:4 M. Böttcher (49.)
1:5 M. Schmidt (76.)
1:6 M. Schmidt (90.)

Aufstellung des PFV II:

Heblewski | Wiese – Szyszko – Stähr | Sy – Brandt – Dinse – Fengler (30. Näckel) – Vendt (76. Ullrich) | Schmidt – Zimmermann (84. Schultz)